Wieso? Weshalb? Warum? - Der Podcast über Kindermedien

Wieso? Weshalb? Warum? - Der Podcast über Kindermedien

38. Florian Sump (Deine Freunde)

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Mein heutiger Gast ist Florian Sump. Meiner Generation ist Flo womöglich noch als Schlagzeuger der Band „Echt“ bekannt, mit der er als Teenager eine zwar kurze, dafür aber umso steilere Karriere hingelegt hat. Kindern und Familien dürfte er heute aber vor allem als eines von drei Mitgliedern der Band „Deine Freunde“ bekannt sein. Als die selbsternannte „coolste Kinderband der Welt“ vor rund 13 Jahren die Kindermusik-Bühne betrat, atmeten Eltern und Medien gleichermaßen erleichtert auf: Endlich mal richtig gute Musik für Kinder! Dabei sind „Deine Freunde“ gar nicht die erste und ganz sicher auch nicht die einzige Band, die moderne Kindermusik macht, zweifellos aber die bekannteste und erfolgreichste. In ihren Liedern greifen Flo und seine Bandkollegen Lukas und Pauli alle möglichen Themen aus dem Familienalltag auf, beweisen dabei stets einen guten Humor und unterlegen das Ganze mit den – wie sie selbst sagen – „dicksten Bässen der Branche“. Mit diesem Erfolgsrezept sind „Deine Freunde“ inzwischen regelmäßig in den größten Konzerthallen des Landes unterwegs und haben sich einen festen Platz in den Ohren und in den Herzen junger Familien erspielt.

In wenigen Wochen startet die Band nun ein ganz neues musikalisches Experiment. Zusammen mit der Stüba-Philharmonie gehen „Deine Freunde“ im April auf große Orchester-Tour und präsentieren ihre Musik dabei nicht nur in einem ganz neuen Sound, sondern auch in ausgewählten Konzerthäusern in ganz Deutschland. Grund genug, Flo für ein Gespräch in diesen Podcast einzuladen. Was das Geheimnis ihres Erfolgs ausmacht, was man Kindern inhaltlich zutrauen darf und wieso sie das coolste Publikum der Welt sind: All das erfahrt ihr in dieser Folge von „Wieso? Weshalb? Warum?“ mit Florian Sump von der Band „Deine Freunde“.

37. Sebastian Gutknecht (Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz)

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Mein heutiger Gast ist Sebastian Gutknecht. Sebastian ist Direktor der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) und damit Leiter einer Behörde, die für die Förderung, die Durchsetzung und nicht zuletzt auch für die Weiterentwicklung des Kinder- und Jugendmedienschutzes in Deutschland zuständig ist. Er hat also gar nicht direkt mit der Produktion von Kindermedienangeboten zu tun, kennt sich als Jurist dafür aber sehr gut mit den gesetzlichen Grundlagen für die Mediennutzung junger Menschen aus – und diese Expertise ist für das Thema der heutigen Folge überaus hilfreich.

Bestimmt habt ihr es auch mitbekommen: Ende letzten Jahres hat die australische Regierung ein Gesetz verabschiedet, dass Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren den Zugang zu Sozialen Medien zukünftig verbieten soll. Hintergrund für diese Entscheidung ist die wachsende Sorge um die Sicherheit und die psychische Gesundheit junger Menschen. Denn neben vielen Möglichkeiten zu Austausch, Kommunikation und Kreativität, heizen Soziale Medien nachweislich auch polarisierende Debattenkulturen an. Sie tragen zur Verbreitung von Fake-News bei, befördern Phänomene wie Cyber-Mobbing oder Cyber-Grooming und können im schlimmsten Fall auch Suchtpotential entfalten. Kein Wunder also, dass nach der Entscheidung in Australien auch bei uns in Deutschland eine Debatte darüber in Gang kam, ob so ein Gesetz nicht auch hier sinnvoll sein könnte. Als Direktor der BzKJ hat sich Sebastian sehr schnell öffentlich zu dieser Frage positioniert und gesagt, dass er das völlige Verbot von Social Media für unter 16-Jährige für „zu weitgehend“ hält. Warum er sich so positioniert hat, welche gesetzlichen Grundlagen schon heute in Deutschland bzw. in Europa gelten, welche Handlungsmöglichkeiten sie der BzKJ geben und wie die jüngste Entscheidung des Meta-Konzerns, die Faktenchecks bei Facebook und Instagram in den USA zukünftig einzustellen, die Debatte ganz aktuell beeinflussen – all das erfahrt ihr in dieser Folge mit Sebastian Gutknecht von der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz.

36. Sarah Ziegler (Maus-Radio | WDR)

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Mein heutiger Gast ist Sarah Ziegler. Sarah ist nicht nur Redakteurin beim Kinderhörfunk des WDR, sondern seit vielen Jahren auch als Autorin und Moderatorin für das Programm tätig. Sie kennt das Hörfunkangebot für Kinder also aus ganz unterschiedlichen Rollen.

Früher hat die Kinderhörfunkredaktion im WDR mehr oder weniger autark gearbeitet. Vor wenigen Jahren wuchs das Radioprogramm für Kinder dann aber mit dem Fernsehprogramm für Kinder zusammen. Das Kinderradio und die Sendung mit der Maus wurden unter einem gemeinsamen Markennamen gebündelt und seitdem gibt es im WDR das Maus-Radio. Ausgerechnet das Kinderprogramm hat also eine Blaupause für die Schaffung sinnvoller Synergien und crossmedialer Strukturen innerhalb eines der größten Medienhäuser Europas geliefert. Die Arbeit der Kinderhörfunk-Redaktion ist aber auch in vielen anderen Bereichen vorbildlich. Ich persönlich kann und ich will auch gar nicht verleugnen, dass ich ein großer Fan von diesem Programm bin und auch Sarah ist diesbezüglich eine echte Überzeugungstäterin. Kein Wunder also, dass im Austausch mit ihr vor allem die Potentiale des Kinderradios zur Sprache kamen: Wie Partizipation von Kindern gelingen kann, warum man ihnen herausfordernde und komplexe Themen nicht vorenthalten sollte, wie man diese Themen trotzdem kindgerecht aufarbeiten kann und warum das Radio – allen technischen Innovationen zum Trotz – ein nicht totzukriegendes Medium ist, all das erfahrt ihr in dieser Folge mit Sarah Ziegler vom Maus-Radio des WDR. Viel Spaß!

35. Ferdinand Lutz (Kindercomic-Zeichner)

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Mein heutiger Gast ist Ferdinand Lutz. Als Comiczeichner beschäftigt sich Ferdinand mit einer sehr besonderen, oft aber leider auch viel zu wenig sichtbaren Sparte von Kinderkultur. Schon in seiner Kindheit hat Ferdinand die Faszination für das Zeichnen gepackt, doch erst viele Jahre später hat er den Entschluss gefasst, das Comiczeichnen auch zu seinem Beruf zu machen. Eine gute Entscheidung, denn mit ihm wird die Comicwelt um einen überaus engagierten Kreativtäter bereichert.

Angefangen hat seine Karriere als Szenarist für Käpt’n Blaubär-Geschichten. Die Comic-Serie Q-R-T im Kindernachrichten-Magazin Dein SPIEGEL war schließlich Ferdinands Sprungbrett in das Leben als professioneller Zeichner. Als Co-Herausgeber des Kindercomic-Magazins Polle, das in seinem eigenen Verlag erscheint, kennt sich Ferdinand aber auch bestens mit der Entstehung, der Entwicklung und den Besonderheiten des Kindercomics aus und ist gut mit der Szene vernetzt. Kein Wunder also, dass er viel über Comics erzählen kann und auch erzählt hat. Ich hab mich von Ferdinands Begeisterung für das Thema regelrecht mitreißen lassen und die Uhr dabei zeitweilig aus dem Blick verloren. Dafür wurde ich aber auch mit vielen aufschlussreichen Einblicken in ein für mich größtenteils unbekanntes Universum belohnt und war erstaunt darüber, wie viele spannende Verknüpfungen und Verbindungen zwischen dem Medium Comic und anderen Kindermediensparten sichtbar wurden.

34. Reinhold T. Schöffel (Bundesverband Jugend & Film)

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Mein heutiger Gast ist Reinhold Schöffel. Seit mehr als 30 Jahren ist Reinhold inzwischen als Geschäftsführer des Bundesverband Jugend und Film (BJF) tätig und hat in dieser Rolle die Filmkultur für Kinder und Jugendliche in besonderer Weise geprägt. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist nämlich die BJF-Clubfilmothek, in der vom Blockbuster bis zum kleinen Independent-Streifen rund 500 Filmtitel für die nicht-gewerbliche Filmarbeit angeboten werden. Falls ihr also mal Lust habt, eine öffentliche Filmvorführung für Kinder und Jugendliche in einem Jugendzentrum, in einer Schule, einem kommunalen Kino oder an irgendeinem anderen ausgefallenen Ort realisieren zu wollen und in diesem Rahmen nicht irgendeinen belanglosen Quatsch zeigen möchtet, dann seid ihr bei Reinhold und dem BJF genau an der richtigen Adresse.

Doch nicht nur mit dem Angebot der Clubfilmothek, sondern auch mit vielen anderen Projekten, trägt der BJF schon seit 1970 zur Demokratisierung von Filmkultur bei. Und wie ihr im Gespräch mit Reinhold feststellen werdet, gibt es ein paar spannende Parallelen zwischen seinem persönlichen Werdegang und der Entwicklung des Hauses. Hervorgegangen aus der Bewegung der Jugendfilmclubs, verdankt der BJF die enge Verbindung zwischen filmkultureller Arbeit und politischem Engagement nicht zuletzt sicher auch der politisierten Haltung von Reinhold selbst. Welche Kraft besondere Filme entfalten können, wie sich die Arbeit des BJF in den letzten Jahrzehnten verändert hat und warum sie heute vielleicht wichtiger ist denn je: All das erfahrt ihr im Gespräch mit Reinhold Schöffel vom Bundesverband Jugend und Film. Viel Spaß!

33. Kinderfilmförderung in Deutschland

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Für die inzwischen 33. Ausgabe dieses Formats habe ich mir passenderweise gleich drei Gesprächspartner*innen eingeladen. Gemeinsam mit Petra Rockenfeller, Philipp Budweg und Margret Albers spreche ich über den zur Zeit auf Hochtouren laufenden Reformprozess für die Filmförderung des Bundes. Das klingt erstmal nicht unbedingt nach einem spannenden Kindermedien-Thema, doch bei näherer Betrachtung zeigt sich das genaue Gegenteil. Denn ohne ein gut aufgestelltes Filmförderungssystem wäre es unter anderem auch um den deutschen Kinderfilm schlecht bestellt. Margret, Petra und Philipp beobachten den aktuell laufenden Reformprozess zwar aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Allen drei gemeinsam ist aber ihr Engagement und ihre Leidenschaft für eine vielfältige und qualitativ hochwertige Kinderfilmkultur – und genau die steht im Reformprozess gerade auf dem Spiel.

Im Vergleich zu den Themen, über die in diesem Format sonst gesprochen wird, ist das Thema Filmförderung vergleichsweise abstrakt – unter anderem deshalb ist diese Folge auch etwas länger geworden. Exemplarisch zeigt das Gespräch aber eben auch, dass der Erhalt vielfältiger, werteorientierter und qualitätsbewusster Kindermedien eben kein Kinderkram, sondern ganz im Gegenteil eine hochpolitische Angelegenheit ist, der wir uns als Erwachsene - stellvertretend für die jüngste Generation - mit Engagement, Haltung und Überzeugungskraft zu widmen haben. Und genau das tun Margret Albers, Petra Rockenfeller und Phillip Budweg. Ich wünsche euch anregende Erkenntnisse beim Gespräch über die Reform der Filmförderung des Bundes und ihre möglichen Folgen für die Kinderfilmkultur in Deutschland.

32. Tobias Krell (Checker Tobi)

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Mein heutiger Gast ist Tobias Krell. Als „Lehrer der Nation“ hat die Süddeutsche Zeitung Tobias einmal bezeichnet – und das aus gutem Grund. Denn in seinem Fernsehformat „Checker Tobi“ beantwortet er Kindern seit mehr als zehn Jahren die großen und kleinen Fragen des Lebens. Sein Film „Checker Tobi und das Geheimnis der fliegenden Flüsse“ war 2023 für den Deutschen Filmpreis nominiert und zählte zu den erfolgreichsten Kinoproduktionen des vergangenen Jahres. Als Co-Programmleiter des Cinekindl – der Sektion für das junge Publikum beim Filmfest München, das in wenigen Tagen wieder beginnen wird – hat Tobias aber auch einen ziemlich guten Überblick über das internationale Kinderfilmangebot. Er kennt sich also sowohl vor als auch hinter der Kamera mit Medienangeboten für Kinder aus und hat dementsprechend viel darüber zu erzählen.

Normalerweise ist es Tobias, der als Reporter anderen Leuten neugierige Fragen stellt, doch für diesen Podcast durfte ich ihn nun mit Fragen löchern: Wie wurde er überhaupt zu „Checker Tobi“? Welche Zutaten machen den Erfolg des Formats aus? Und wie beeinflusst seine Arbeit für‘s Fernsehen seine Rolle als Programmleiter eines Filmfestivals für Kinder? Wir sprechen über die vielbeschworene Authentizität im Kinderfernsehen, über gut gesetzte Überforderungen, den Mainstream-Begriff, den politischen Anspruch seiner Arbeit und die oft mangelnde Wertschätzung von Medienangeboten für Kinder. Ob er sich allerdings auch selbst als Lehrer der Nation versteht? Das alles und manches mehr erfahrt ihr in dieser Folge.

31. Susanne Risch (brand eins | weil.)

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Mein heutiger Gast ist Susanne Risch. Seit 25 Jahren arbeitet Susanne für das Wirtschaftsmagazin „brand eins“, wo sie für das Corporate Publishing verantwortlich ist. Im letzten Jahr ist für sie aber noch eine neue Aufgabe hinzugekommen. Gemeinsam mit dem Carlsen-Verlag hat die brand eins Medien AG nämlich das erste Wirtschaftsmagazin für Kinder auf den Markt gebracht – und Susanne ist die Co-Chefredakteurin dieses Magazins. Es heißt "weil." und es ist ein Magazin übers Machen und Wollen, Tauschen und Haben, Verhandeln und Überzeugen, Kaufen und Verdienen, Gewinnen und Verlieren. So zumindest steht es auf der Website der Zeitschrift. Doch was heißt das genau?

Im Gespräch mit Susanne wollte ich mehr darüber herausfinden, welcher Anspruch hinter "weil." steckt. Wie zum Beispiel definiert sie den Begriff Wirtschaft? Wie lassen sich wirtschaftliche Themen so aufbereiten, dass sie auch für Kinder interessant und verständlich sind? Und warum sollten sich Kinder überhaupt mit Wirtschaftsfragen beschäftigen? Susanne hat dazu eine sehr klare Haltung. Immer wieder kommt sie im Gespräch auf das Thema Selbstermächtigung zurück und verweist damit auf die Verantwortung von uns Erwachsenen, Kinder in ihren Lebenswelten zu empowern. Jenseits aller inhaltlichen Fragen ist die Geschichte von weil. aber auch eine Geschichte über die Wirkmächtigkeit gelungener Kooperationen. Denn erst die Zusammenarbeit zwischen „brand eins“ und dem Carlsen-Verlag machte es möglich, die seit vielen Jahren bestehende Idee zu diesem Magazin endlich in die Tat umzusetzen und so zum Beispiel auch Schulen und Lehrer*innen besser zu erreichen. Viel Spaß beim Hören!

30. Sukini (Kindermusikerin)

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Mein heutiger Gast ist die Kindermusikerin Sukini. Als Sookee hat sie mit ihrem queer-feministischen Rap über viele Jahre die deutsche, ziemlich männlich dominierte Hip Hop-Szene aufgemischt. Als Sukini tummelt sie sich nun in der nicht weniger männlich dominierten Kindermusikszene. Sie hat also den mutigen Schritt gewagt, sich mit ihren Erfahrungen aus dem professionellen Musikbusiness für Erwachsene bewusst der Zielgruppe Kinder zuzuwenden und so viel frischen Wind in die oft belächelte Kindermusikszene gebracht. „Schmetterlingskacke“ und „Da haben wir den Salat“ heißen ihre zwei bislang erschienenen Alben, auf denen Sukini sanft und doch mit klarer Haltung zu gesellschaftspolitischen Realitäten Position bezieht und so eher ungewöhnliche, bisweilen auch schwierige Themen im Kinderlied platziert.

Schon früh hat Sukini ihr künstlerisches Handeln in politische Kontexte eingebunden, ganz egal ob es dabei um Gender, Feminismus, Sexismus, Anti-Rassismus oder auch Anti-Kapitalismus ging. Dass sie das nun auch als Kindermusikerin tut, mag erstmal überraschen, denn die meisten Menschen verbinden mit dem Kinderlied definitiv andere Themen. Gerade dieser vermeintliche Widerspruch macht ihre musikalische Arbeit für Kinder aber eben auch so interessant. Warum sich Sukini für diese künstlerische Weiterentwicklung entschieden hat, wo genau sie sich als Kindermusikerin positioniert, wie sie dabei auf ihr neues Umfeld blickt und was die Kindermusikszene von anderen Kultursparten wie zum Beispiel der Kinderliteratur lernen kann – all das war Thema unseres Gesprächs.

29. Jan von Holleben (Fotograf)

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Mein heutiger Gast ist Jan von Holleben. Jan ist Fotograf und pendelt in dieser Rolle regelmäßig zwischen Berlin und Paris hin und her. Eigentlich wollte er nie Fotograf werden, doch seit ihm vor ziemlich genau 20 Jahren mit der Serie „Dreams of flying“ der große Durchbruch gelang, kann er sich vor Arbeit kaum noch retten. Er gestaltet Auftragsarbeiten für namhafte Unternehmen, Organisationen und Magazine, konzipiert aber auch eigene Ausstellungen und vor allem Fotobücher für Kinder. Denn sein Spezialgebiet ist die visuelle Darstellung von Kindheit. Inspiriert von der Spieltheorie, sprühen seine oft knallbunten Fotografien nur so vor kindlicher Fantasie und wecken auch bei Erwachsenen kindliche Erinnerungen. An mehr als 20 Fotobüchern hat Jan bereits mitgewirkt, um Themen wie Aufklärung, Scheidung, Religion oder auch Politik mit Kindern und für Kinder greifbar und verständlich zu machen. Im Sommer wird sein neues Kinderfotobuch „100mal Deutschland“ erscheinen, für das er sich gemeinsam mit 50 Kindern mit der Frage beschäftigt hat, was „typisch deutsch“ eigentlich bedeutet. Einmal mehr wird er darin zeigen, dass sich der nüchterne Blick auf die Realität und eine fantasievolle Bildsprache nicht ausschließen.

Völlig zu Recht wurde Jan deshalb inzwischen mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet. Doch ausgerechnet den Deutschen Jugendfotopreis, den wir vom KJF gerade wieder ausschreiben und an dem auch Jan in seiner Jugend mehrfach teilgenommen hat, den hat er nie gewonnen. Zum Glück ist er nicht nachtragend und hat mir für dieses Format trotzdem geduldig und mit großer Offenheit Rede und Antwort gestanden. Viel Spaß beim Hören!

Über diesen Podcast

»Wieso? Weshalb? Warum?« ist ein Podcast über Kindermedien. Zu Gast sind Menschen, die sich professionell mit Medieninhalten für Kinder auseinandersetzen. In ausführlichen Gesprächen richtet Gastgeber Thomas Hartmann seinen Blick auf Medienangebote, die sich bewusst und wohltuend vom Mainstream abzusetzen versuchen. Und auf Expert*innen, die mit ihrer Arbeit mehr erreichen möchten, als Kinder einfach nur zu unterhalten. Sein Ziel ist es, eure Neugier auf besondere Medieninhalte für Kinder zu wecken.

Thomas Hartmann ist Kulturwissenschaftler und Medienpädagoge. Die Auseinandersetzung mit Medienangeboten für Kinder gehört seit vielen Jahren zu den Schwerpunkten seiner Arbeit. Sieben Jahren lang war er als wissenschaftlich-pädagogischer Mitarbeiter am Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF) beschäftigt und hat in dieser Funktion auch den Podcast "Wieso? Weshalb? Warum?" ins Leben gerufen. Im Mai 2023 hat Thomas die Leitung des KJF übernommen.

Das Deutsche Kinder- und Jugendfilmzentrum ist ein Bundesinstitut für Kulturelle Medienbildung und arbeitet im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Mehr Informationen zu den Angeboten des KJF findet ihr unter www.kjf.de

von und mit Deutsches Kinder- und Jugendfilmzentrum

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